WE THINK DIFFERENT

INDIVIDUELLE KONZEPTE FÜR ZUKUNFTSFÄHIGE ORGANISATIONEN

Praxiskonzepte mit Weitblick: in vier Tagen zur Organisation der Zukunft

Albert Einstein sagte einst so treffend: “Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.” Sebastian Bähr und Sieglinde Flatscher, Geschäftsführer der Praxiskonzepte mit Weitblick GmbH, haben sich getreu diesem Motto für eine Zusammenarbeit mit uns entscheiden: „Wir benötigen jemanden Branchenfremdes, der nicht Teil des etablierten Systems ist. Nur so kann etwas wirklich Neues entstehen!“

Industrie-Know-How meets Gesundheitswesen: Wir möchten anhand dieses Praxisbeispiels zeigen, wie neue Konzepte abseits bekannter Pfade innerhalb weniger Tagen entstehen können!

“Wir sind Praxiskonzepte mit Weitblick, ein Gesundheitsunternehmen mit starkem Wachstum. Franziska und Christian sind das Beste, was uns gerade passieren konnte!

Von Anfang an haben wir eine Sprache gesprochen – wir begannen unsere Arbeit ohne vorgefertigte Agenda, was uns sehr entgegen kam. Es waren sehr anstrenge, aber wahnsinnig inspirierende Tage. Die Zwei haben uns unsere Struktur erarbeiten lassen und an entscheidenden Wegpunkten ihre Akzente gesetzt.

Heraus kam ein innovatives, zukunftsorientiertes Konzept, dass alle Beteiligten im Betrieb an dem Ort abholt, wo sie stehen und auf die Reise in die Zukunft mitnehmen wird. Vielen Dank für eure Arbeit!”


DIE HERAUSFORDERUNG

Agile Ansätze, New Work, Führung auf Augenhöhe, flexible Arbeitszeitmodelle und schlanke Prozesse sind Begriffe, die im ambulanten Sektor unseres Gesundheitswesens kaum zu finden sind. Rechtliche Rahmenbedingungen und branchenspezifische Regularien schränken die Möglichkeiten für Veränderungen ein. Auch der Praxisbetrieb selbst ist meist streng hierarchisch auf den Arzt ausgerichtet – Platz für innovative Ansätze oder die Bereitschaft, das Arbeiten im medizinischen Umfeld für junge Berufseinsteiger oder gerade fertige Fachärzte attraktiv zu gestalten, sind eine Seltenheit.

Das Ergebnis ist ernüchternd und alarmierend zugleich: Während eine Hausarztpraxis gegenwärtig ca. 1000 Patienten versorgt, rechnet die Robert-Bosch-Stiftung durch Fortschreiten des demographischen Wandels und dem damit einhergehenden Praxissterben mit einem Anstieg auf 5000 – 7000 Patienten je Arztpraxis. Versorgungslücken in ländlichen Regionen sind damit vorprogrammiert. Klassische Strukturen mit zentralisierter Entscheidungsgewalt stoßen bereits heute an ihre Grenzen und sind nicht in der Lage, diesen enormen Anforderungen zu begegnen.

Um den steigenden Patientenzahlen bei zunehmendem Fachkräftemangel gerecht werden zu können, ist es an der Zeit, sowohl die Berufsbilder als auch das des gesamten Organisationssystems neu zu denken! Ein komplexes Phänomen, das wir nicht nur im Gesundheitswesen sondern auch in sämtlichen Branchen der freien Wirtschaft vorfinden.


UNSERE HERANGEHENSWEISE

Würden wir uns mit einer Aufgabenstellung befassen, für die es bereits ein Erfolgsrezept gibt, könnten wir einfach einen Plan erstellen. Doch: Komplexe Aufgabenstellungen definieren sich dadurch, dass keiner zu Beginn die Lösung oder die Schritte dorthin kennt – sie muss experimentell erarbeitet werden, der Weg ist also das Ziel!

Natürlich machen wir uns vor jedem Workshop intensiv Gedanken, konzipieren einen Rahmen und suchen nach Impulsen, die zu den Herausforderungen unserer Kunden passen. Und doch wissen wir nicht genau, was sich im Laufe der Tage entwickeln wird.

Ja, zugegebener Weise stresst diese Situation der Unplanbarkeit, denn wir fühlen uns verpflichtet, ein perfektes Ergebnis zu liefern. Doch die Erfahrung aus zahlreichen Konzeptionsworkshops zeigt: Die Lösungen, die aus dieser Art der intensiven Zusammenarbeit entstehen, sind um ein Vielfaches umsetzungsorientierter und zu den Herausforderungen passender, als hätten wir uns vorab für ein Blaupausen-Konzept entschieden. Sie sind einzigartig, maßgeschneidert und aus Sicht aller Beteiligten einfach genial ?


DAS ERGEBNIS

In vier Tagen intensiver Zusammenarbeit ist aus der revolutionären Vision, den ambulanten Sektor gänzlich anders zu denken, ein pragmatisches Konzept entstanden, dass Effizienz mit Arbeiten auf Augenhöhe verbindet. Inspiriert durch Jos de Blok’s Buurtzorg-Modell (niederländischer Pflegedienstleister mit Pionier-Charakter) bilden kleine, interdisziplinäre Teameinheiten aus Ärzten und medizinischen Fachangestellten in Kombination mit einem zentralen Dienstleistungsangebot die skalierbare Grundstruktur.

Gerade für (junge) Ärzte, die das finanzielle Risiko einer Selbstständigkeit nicht stemmen können oder wollen, bietet dieses System enorme Vorteile: sie können sich in eine bestehende Infrastruktur integrieren und das zentrale Dienstleistungsangebot mit gebündelter Kompetenz für Verwaltungsaufwände, Abrechnung, IT, Aus- und Weiterbildung in Anspruch nehmen. Die Teameinheiten können sich so voll auf die „Erbringung ihrer Wertschöpfung“ konzentrieren: die lückenlose und individuelle medizinische Versorgung der Patienten vor Ort.

Allgemeinmedizin wird immer mehr eine Mannschaftsdisziplin. Der Schlüssel liegt daher in der Entwicklung kompetenter, eigenverantwortlicher Teams, die sich selbst organisieren, gegenseitig unterstützen und weiterentwickeln können. Der Weg von „Command-and-Control“-Strukturen mit auf den Arzt zentriertem Wissen hin zu einem stärkenbasierten Arbeiten auf Augenhöhe ist ein evolutionärer Reifeprozess, der durch regelmäßige Austausch- und Reflexionsformate sowie diverse Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der eigenen Akademie begleitet wird.

Für die Umsetzung dieser Vision ist die Neugestaltung des Berufsbildes der medizinischen Fachangestellten ein weiterer, wichtiger Baustein: aus der Karriere-Einbahnstraße wird dann ein vielfältiger Job mit individueller Gestaltungsmöglichkeit und zahlreichen Entwicklungspotentialen. Je nach Neigung und Interesse, kann jeder, der möchte, neue Qualifikationen erlernen und somit die Fähigkeiten seines Teams erweitern.

Mit Veränderung der Flughöhe bietet dieses Konzept nicht nur Ärzten und medizinischen Fachangestellten in ihren Teams attraktive Arbeitsbedingungen – auch für die beiden Geschäftsführer ergibt sich ein wertvoller Nutzen: Durch den Zusammenschluss vieler kleiner Teameinheiten steigen die Synergieeffekte, ein profitableres Wirtschaften wird möglich und Expertenwissen kann einer breiten Masse an Interessenten zugänglich gemacht.

Und: je größer das Netzwerk wird, desto größer wird auch der Einfluss auf die verantwortlichen Institutionen, um den so dringend notwendigen Paradigmenwandel mit einem erfolgreichen „Proof-of-Concept“ einzuläuten und zu untermauern!


GEMEINSAME SCHLÜSSELERKENNTNISSE

Moderne Organisationskonzepte suggerieren oftmals das idealistische Bild eines Betriebs ohne „Vorgesetzte“ – agile Teams arbeiten auf Augenhöhe, entscheiden eigenständig und lösen Konflikte selbst. Eine wünschenswerte, jedoch auch trügerische Illusion, wie unsere Praxiserfahrung zeigt.

Menschen, die viele Jahre in klassischen Strukturen gearbeitet haben, sind es gewöhnt, dass Entscheidungen für sie getroffen werden. Für sie ist es selbstverständlich, Anweisungen zu befolgen und definierte Aufgaben abzuarbeiten. Zu viel plötzlich gewonnene Freiheit und Eigenverantwortung führen trotz gut gemeinter Absichten zu Überforderung und dem Verlust des Sicherheitsgefühls.

Eine Erfahrung, die auch die beiden Geschäftsführer der Praxiskonzepte mit Weitblick GmbH machen mussten. Ein radikaler Wandel zu einer agile Netzwerkorganisation ist keine gute Basis für den Aufbau eines solchen Konzepts. Eine wichtige Erkenntnis unserer gemeinsamen Tage ist, dass eine sukzessive Begleitung der Teams auf ihrem individuellen Weg der nachhaltigere und vielversprechendere ist. Gut Ding will eben Weile haben…

Doch dies hat auch Auswirkungen auf die Art und Weise, wie so eine Netzwerkorganisation „geführt“ werden will – konkret geht es um die Rolle der Geschäftsführung: Eine Studie besagt, dass Kinder, wenn sie mit einer Erzieherin in freiem Gelände unterwegs sind, sehr nahe bei ihrer Bezugsperson bleiben. Anders jedoch verhalten sie sich auf einem großzügig eingezäunten Spielplatz: sie bewegen sich frei und nutzen den ihnen zur Verfügung stehenden Raum maximal aus.

Ein Impuls, den wir sehr intensiv diskutiert haben und der den Grundstein für die Veränderung des Führungsverständnisses legt: Gezielt die Leitplanken so setzen, dass Freiraum zur persönlichen und fachlichen Entwicklung entsteht, das Gefühl der Sicherheit jedoch erhalten bleibt. Denn Überforderung und Zukunftsängste sind Gift im Veränderungsprozess!

Schlussendlich ist der Weg in Richtung Selbstorganisation eine evolutionäre Entwicklung für alle Beteiligten. Ein Weg, der immer individuell und nicht kopierbar ist – wir freuen uns, die Praxiskonzepte mit Weitblick GmbH bei ihrer Pionierarbeit begleiten zu dürfen!